Februar 2020

Noch immer hat das mit den häufigen Posts nicht geklappt. Aber zumindest einen Monatsrückblick konnte ich hiermit etablieren.

Obwohl der Monat zwei Tage kürzer war, konnte ich über 2000 Wörter mehr schreiben als im Januar. Ausgerechnet die Woche, in der ich krank war und in der es mir wirklich dreckig ging, war dabei die Beste. Dass ich diese Woche allerdings gleich vier Termine hatte, macht sich auch im Wordcount bemerkbar.

Dennoch habe ich mein Ziel von einem Wort pro Werktag klar durchgehalten und irgendwie selbst an den Wochenenden, wo ich mir das Schreiben freistelle, was zu Papier gebracht. Das Ganze hat allerdings teils etwas ungesunde Auswüchse bei mir. So schau ich immer, wie ich im Vergleich zu den vorigen z.B. Mittwochen stehe. Ist es der schlechteste Mittwoch dieses bisher, fühle ich mich dennoch als Versagerin, obwohl ich mein Ziel, überhaupt zu schreiben, doch erreicht habe. Hoffen wir mal, dass das nicht zu obsessiv wird.

Mittlerweile bin ich beim SciFi-Spielbuch bei 76 Kapiteln auf etwa 325 Seiten. Und dennoch sind da noch sehr viele offene Enden. Ich bin selbst gespannt, wie lang das Buch am Ende wird.

Und zum Beweis, dass ich wirklich was tu, quäle ich euch Neugierige jetzt mal mit dem (noch völlig unlektorierten und nicht korrigierten) Einstieg, ohne, dass ihr danach weiterlesen könnt.  Habt einen schönen Monat und Gut Schreib an all diejenigen unter euch, die selbst Feder, Stift oder Tastatur schwingen.


Leises Piepen weckt dich. Du brummst unwillig, noch viel zu müde, und beschließt, deine Augen noch einen Moment lang geschlossen zu lassen. Wenn etwas so leise ist, kann es doch kein wirklicher Wecker sein, nicht wahr? Und ein Alarm würde dir sicher eher durch Mark und Bein gehen, um dich schnellstmöglich aus dem Bett zu treiben. Ein so leises Geräusch hingegen kann einfach keine Dringlichkeit kommunizieren. Also genießt du noch einen Moment lang die Schwere deines noch schlaftrunkenen Körpers, das weiche Kissen unter dir. Es dauert eine Weile, bis du dich schließlich doch überwindest.
Langsam öffnest du nun also doch die Augen. Auch das Licht, das schon eingeschaltet ist, scheint nur sehr gedimmt von der Decke, blendet dich nicht. Dennoch kannst du deine Umgebung gut ausmachen und schaust dich nun um. Das hier ist nicht dein Schlafzimmer. Graue Metallplatten sind außer den Leuchtpaneelen über dir zu sehen, wirken kalt und etwas lieblos.
Je länger du sie ansiehst, desto mehr hast du das Gefühl, als würde das Licht langsam heller werden. Und wird nicht auch das Piepen lauter?
Mit einem leisen Zischen öffnet sich das Glas über dir. Glas, so klar, dass du bis zu diesem Geräusch gar nicht bemerkt hast, dass es überhaupt da war. Erst jetzt fällt dir langsam wieder ein, wo du dich befindest. In einer verdammten Cryostasekammer, in deiner Kabine, tief im Bauch eines Raumschiffes. Deines Raumschiffes, auf gewisse Weise. Gut, nicht nur deines. Aber eben auch. Denn da das Militär hier nichts zu sagen hat und es keine Ränge gibt, kannst du dir das zumindest für den Moment einreden, dass das Schiff mit dem Start völlig in den Besitz seiner Mannschaft übergegangen ist. Das macht es erträglicher, dieses Aufwachen ohne die geringste Ahnung, wie lange du geschlafen hast. Oder wo im All du dich jetzt befindest. Es ist auch dein Schiff! Und auch deine Mission. Du bist Teil einer von vielen Crews, die, beladen mit ziemlich viel Schrott aus den über die Jahrhunderte gewachsenen Müllbergen der Erde, sowie etwas CO2 aus der Atmosphäre, aufgebrochen sind. Die vermutlich bewohnbare Planeten ansteuern, um dort eine neue Zivilisation zu gründen. Die genug Erbgut und Brutkästen an Bord haben, um genetisch lebensfähig zu bleiben. Genug Saatgut und fruchtbare Erde, Bienen und Mikroben, um Landwirtschaft zu betreiben. Du bist Teil von etwas Großem. Der Gedanke erdet dich, macht es leichter, gibt dir eine gewisse Orientierung.
Langsam nimmt das Licht eine Stärke an, die die Müdigkeit vertreibt. Deine Muskeln fühlen sich nach der Zeit in Stase noch etwas steif an, aber da auch das Piepen jetzt an Stärke gewonnen hat, stehst du auf. Irgendeinen Grund wird es wohl doch haben, dass man dich weckt.
»Ist ja gut, ist ja gut«, brummst du vor dich hin. »Computer, ich bin wach. Lärm ausstellen.«
Nichts passiert. Aber du bist dir auch nicht sicher, ob das eine Fehlfunktion ist, oder ob der Computer einfach keine Sprachkommandos versteht. Vielleicht versteht er auch einfach nur diesen besonderen Befehl nicht, weil der ihm nicht einprogrammiert worden war? Bestimmt hat man dir das bei der Vorbereitung gesagt. Aber in den wenigen Wochen Training hat man dir so viel neues Wissen zu vermitteln versucht, dass einfach irgendwann kein Platz mehr im Kopf war und du dich nur auf die wirklich wichtigen Dinge konzentriert hast. Wie man einen Wecker ausstellt, hatte dabei keine allzu hohe Priorität – wobei du das gerade bedauerst, weil das ständige Piepen anfängt, dir auf die Nerven zu gehen.
Auf wackligen Beinen stakst du zur Konsole neben deiner Röhre. Ha, immerhin waren die Ingenieure so clever, auch jeden einzelnen der Knöpfe und Schalter zu beschriften. ‘Wecker’ findet sich da sofort und mit einem Knopfdruck wird es leise. Das Licht hingegen bleibt an, sehr gut.
»Na, dann wollen wir mal schauen, warum ich jetzt wach bin«, murmelst du dir selbst zu. Du kontrollierst, dass du auch wirklich deinen Bordanzug trägst, und verlässt den Raum.
Auch in den Korridoren ist das Licht gerade erst dabei, hochzufahren. Einen Moment schaust du dich um, siehst helles, aber steril wirkendes Metall. Dann schließt du die Augen und atmest bewusst ein. Du riechst keinen Rauch, was schon einmal ein gutes Zeichen ist. Gleichzeitig hast du aber auch keine Probleme, zu atmen, und die Luft fühlt sich rein an. Kein Sauerstoffmangel. Was auch immer der Grund ist, dass du jetzt wach bist, er kann nicht schlimm genug sein, um euch alle sofort umzubringen.
Apropos alle. Wurdest nur du geweckt? Du hörst und siehst niemand Anderen auf den Gängen. Das spricht auch dafür, dass kein Code Red-Notfall vorliegt. Zumindest an den Teil des Mannschaftstrainings erinnerst du dich noch. Im Fall eines lebensbedrohlichen Notfalls werden alle Bewohner des Schiffes geweckt, damit sie Feuerlöschmaßnahmen ergreifen oder sich rechtzeitig in die Rettungskapseln flüchten können, um zumindest wenige Tage länger zu überleben.
Bei geringeren Notfällen sowie bevorstehender Landung am Zielort wird hingegen entweder das Crewmitglied mit dem am ehesten nötigen Wissen geweckt – oder derjenige, dessen Biowerte es am ehesten erfordern, ihn zwischendurch einmal aufzutauen.
Da du kein besonderes Wissen hast, dass dich hier als Experte auszeichnen würde, nimmst du an, dass dein Körper einfach mal etwas Bewegung gebraucht hat, um sich nicht der Kälte zu ergeben.
Was auch immer der Grund sein mag, du bist wach. Also machst du dich auf den Weg zum Kontrollzentrum. Auch hier haben die Leute, die das Schiff konstruiert haben, ganze Arbeit geleistet. An jeder Ecke der Korridore findest du Wegweiser, die sogar die ungefähren Strecken angeben. Hier war entweder ein penibler Bürokrat am Werk gewesen, oder die Erbauer haben euch alle für Idioten gehalten. Aber in diesem Moment bist du sehr dankbar dafür, dass du noch nicht allzu viel selbst denken musst.
Die Gänge hallen, während du sie hinunter läufst. Du kannst dich nicht daran erinnern, ob das auch schon so war, als ihr an Bord gekommen seid. Da war zu viel Trubel durch all das Bodenpersonal gewesen, das noch schnell letzte Arbeiten verrichten musste. Überall hatten Leute Kisten geschleppt, die Maschinen noch einmal gewartet – und Ärzte waren anwesend, um sicher zu gehen, dass die neuen Stasekammern auch wirklich funktionierten, wie gedacht.
Jetzt aber wirkt alles selbst im mittlerweile hellen Licht gespenstisch. Du beschleunigst deine Schritte etwas, um dem Gefühl von Leere zu entkommen. Dem Gefühl, das einzige lebende Wesen im ganzen Schiff zu sein. Vielleicht im ganzen Universum. Das ist doch Unsinn! Die Anderen liegen doch nur noch in ihren Röhren und schlafen. Da bist du dir sicher, sonst hätte es längst einen wirklichen Alarm gegeben.
Dennoch bist du in einen leichten Laufschritt verfallen, als du am Kommandozentrum ankommst. Die Tür gleitet für dich auf und du wirst von ein paar rot blinkenden Lampen begrüßt. Das heißt wohl, dass ihr zumindest noch nicht am Planeten angekommen seid. Schade. Und leider bist du so auch nicht nur deshalb hier, um zu entscheiden, ob es schon Zeit ist, die Anderen auch aufzuwecken und auf die Landung vorzubereiten. Es muss irgendein Problem geben, das euch zwar nicht sofort umbringen wird, das aber wichtig genug ist, jemanden dafür aus dem Bett zu scheuchen.
»Computer, wie stehen die Chancen, irgendwas zu Trinken zu kriegen, das mich wach macht?«, fragst du in die Stille hinein. Nicht wirklich, weil du auf Antwort hoffst, sondern, damit überhaupt jemand redet. Du bildest dir ein, das könnte dich beruhigen und dir das Gefühl geben, nicht ganz alleine zu sein.
Doch tatsächlich scheint der Computer diesmal auf deine Anfrage zu reagieren, denn aus einer Ecke dringt ein leises Plätschern und als du dich umdrehst, siehst du eine Tasse mit dampfendem Inhalt. Vielleicht hättest du deinen Wunsch spezifizieren sollen, wie es immer so schön auf der Erde heißt. Aber für den Moment ist dir der grüne Tee, den du da bekommen hast, auch recht. Hauptsache, du hast etwas, woran du dich klammern kannst und was dir vielleicht dabei hilft, dich den Problemen hier zu stellen.
Endlich wendest du dich dem Raum zu. Er ist nicht wirklich mit dem zu vergleichen, was man aus alten Serien kennt. Weitläufig ist er nicht. Stattdessen sind eng bei einander viele verschiedene Computerstationen und Pulte, alle mit einem Sessel davor, damit man sie auch längere Zeit bedienen kann, ohne, dass man sich die Beine in den Bauch steht. Zwischen den Pulten durchzugehen ist zwar möglich, viel Gepäck sollte man dabei aber nicht mit sich führen. Und überall sind Knöpfe, Tastaturen und Statusleuchten zu sehen.
Und einige dieser Statusleuchten sind gerade in einem warnenden, blinkenden Rotton gehalten, der dich alles andere als glücklich macht. Auch hier ist alles gut beschriftet, so dass du zumindest nicht rätseln musst, was hier gerade absolut falsch läuft. Du siehst gleich auf den ersten Blick, dass ein Treibwerk ausgefallen ist und ihr euch nicht mehr auf dem vorprogrammierten Kurs befindet. Aus irgendeinem Grund ist auch der Autopilot im Moment nicht aktiv, um den Kurs wieder aufzunehmen.
Leider steht aber nirgendwo auf diesen vielen Knöpfen, wie du eure Probleme wieder beheben kannst. Während in Serien dann oft eine Durchsage kommt, was genau zu tun ist, sagt dieses Raumschiff dir nur, was nicht in Ordnung ist und gibt nicht einmal einen Grund dafür an.
»Denk nach«, forderst du dich selbst auf, bevor du einen Schluck Tee trinkst. Eine simple Übersprungshandlung, um einfach irgendetwas zu tun und etwas Zeit zu schinden. Du spuckst ihn beinahe wieder aus, als dir eine Idee kommt. Kurskorrekturen, darüber hattet ihr doch etwas gelernt. Die stehen doch sogar im Handbuch, da bist du dir sicher.
Schnell stellst du die Tasse ab und suchst die Taschen deines Bordanzuges danach ab, wo du dieses verdammte kleine Büchlein denn hingesteckt hast. »Immer am Körper tragen, das kann Leben retten«, waren die Anweisungen von gewesen und ohne einen guten Grund hättest du sie nie gebrochen. Aha, da war es ja. In der Gesäßtasche. Was hat sich dein Vergangenheits-Ich nur dabei gedacht? Aber dir soll es Recht sein, solange du es nur gefunden hast.
Du schlägst das Büchlein auf und blätterst hektisch darin. Da ist sie, die Anleitung, wie man die Koordinaten eingibt und so den Kurs korrigiert. Sogar die Koordinaten sind schon mit Hand eingetragen. Ja, irgendjemand hielt euch wirklich für Idioten und in diesem Moment liebst du denjenigen.
Schnell gehst du an das kleine Navigationspult, setzt dich auf den einfachen, aber halbwegs bequemen Sessel. Sowohl eine physische als auch eine Touch-Tastatur sind hier eingebaut, auch wenn die Physische verdächtig nach einer altmodischen Computertastatur für Heim-PCs aussieht. Aber das macht es dir gleich noch etwas leichter und so tippst du schnell die Koordinaten eures Zielplaneten ein und bestätigst.
»Nööööt.«
Das Geräusch, das dir antwortet, erinnert dich an alte Spielshows. Der Kandidat hat falsch geantwortet.
Aber was genau hast denn getan? Du bist dir sicher, die Anweisungen genau befolgt zu haben. Eigentlich hätte es doch funktionieren müssen.
Wenn du es noch einmal versuchen willst, gehe zu 1.
Wenn du lieber jemand anderen aufwecken willst, der sich damit auskennen könnte, gehe zu 2.

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