Das lange Warten

Es ist März. Tatsächlich scheint mittlerweile sogar (ab und an) die Sonne und es wird richtig warm, obwohl vor drei Tagen noch -10°C waren. Aber gerade wird das Wetter eher zur Qual. Nicht, weil ich es nicht mögen würde. Im Gegenteil, relativ kühl, aber trocken und hell ist eigentlich mein Fall.

Aber ich kann es nicht nutzen.  Denn gerade heißt es Warten.

  • Warten, dass endlich April und damit das Camp NaNoWriMo ist. Denn dafür habe ich ein (an-)geplottetes Projekt, auf das ich mich ein wenig freue. Das ich gern jetzt beginnen würde, um  aus der Motivationsflaute zu kommen. Aber dann hätte ich ja im April nichts, das ich locker runterschreiben kann. Und im Camp erscheint mir das doch wichtiger als zwischendurch.
  • Warten auf Rückmeldung von Verlagen und Agenturen bezüglich ‚Das eine Buch‘. Ich rechne nicht mehr damit. Ich fürchte langsam sogar, dass selbst die eine Agentur, die Antwort verspricht, sich nicht melden wird. Angeblich ist das wohl der normale Gang der Dinge in der Literaturbranche. Und in etwa einem Monat läuft die Frist ab. Danach bin ich abgelehnt. Dann kann ich mir überlegen, ob ich es noch bei den Agenturen und Verlagen versuche, die ich bis jetzt nicht angeschrieben habe – weil es mir albern erschien, gleich alle auf einmal zu stürmen.  Aber lohnt sich das überhaupt? Andererseits bin ich bei meinem Versuch, Selfpublishing durch kleine Jobs im Netz zu finanzieren, noch keinen Schritt weiter. Naja, 4 Euro und 11 Cent könnte ich mir jetzt auszahlen lassen. Aber die machen den Kohl wirklich nicht fett, zumal 20 Cent schon durch Bankgebühren wieder abgezogen werden würden. Also was tun? Es bleibt gerade nur warten.
  • Warten, dass ich genug Abstand von ‚Biest‘ (der Name muss echt geändert werden) habe, damit ich es überarbeiten kann. Damit ich herausfinden kann, ob es gut genug ist, dafür einen Verlag zu suchen – womit der vorige Punkt wieder von vorn losgehen würde.
    Als ich mit dem Roman anfing, glaubte ich, er wäre am Ende richtig schlecht. Überdramatisch, und gleichzeitig oberflächlich. Qualitativ schlecht. Aber durch die erste Überarbeitung (die ich immer schon beim Feinschliff der Erstfassung mache, um die Lücken auch wirklich logisch füllen zu können) habe ich mittlerweile das Gefühl, dass der gar nicht so mies ist. Da sind Schwächen drin, die ich auch selbst erkenne. Bei denen ich mir aber nicht ganz sicher bin, ob ich sie alleine ausgemerzt kriege. Aber die Geschichte an sich ist mittlerweile rund. (Und in der Dramatik etwas abgeschwächt, so dass sie mir wirklich gefällt.)

Tja. Und so muss ich gerade gegen eine Schreibflaute ankämpfen. Zuerst mit Schreibübungen, jetzt aber sitze ich an einer Romanidee, bei der ich wieder nicht glaube, dass sie etwas wird. Ich probiere mich da gerade in einem völlig neuen Stil aus, aber merke schon nach nur 6 Seiten, dass die Protagonistin und ihre Art maximal für Literaten geeignet wäre. Sie redet sehr viel, sehr gesellschaftskritisch und nimmt so Tempo raus. Da das Ganze aber Science Fiction wird, was für viele Literaten ja wertlose Unterhaltungsliteratur ist, werde ich aber nicht einmal die damit erreichen können.
Aber zu der Idee passt einfach nichts Anderes.

Naja, ich versuche jetzt einfach, das durchzuziehen. Vielleicht wird es ja wie ‚Biest‘ am Ende durch Zufall doch tauglich. Oder es kommt in den tiefsten Winkel meiner Festplatte.

Alles ist besser, als nur beim Warten den Verstand zu verlieren. Und auch aus Fehlern wird man klug. Hoffe ich.