Heute feiert die USA den Tag des Leuchtturms, ins Leben gerufen 1989, 200 Jahre nachdem George Washington ein Gesetz zum Bau und Betrieb von Leuchttürmen verabschiedet hat. Seitdem wird er jedes Jahr aufs Neue gefeiert.
Ist doch eine Schande, dass wir in Deutschland, mit unseren vielen und schönen Leuchttürmen den nicht auch feiern, oder?
Na, ich feier dann mal 😉
CN: Tod durch Ertrinken (erwähnt), Einsamkeit (erwähnt)
Einsam stand der Leuchtturm da, auf einer kleinen Insel, umgeben von Wellen, die um die Untiefen schäumten. Umheult vom Wind und dem Lachen der Möwen, die zwischen den Steinen auf Fischjagd gingen.
Der Weg hier heraus war gefährlich, nur bei Hochwasser mit einem flach im Wasser liegenden Boot zu schaffen.
Und doch hatte der Turm in dieser wässrigen Einöde schon so einiges gesehen. Den Untergang von Schiffen, deren Kapitäne meinten, sie würden die See besser können, als „diese Sesselpfurzer, die überall mit Leuchttürmen das Meer verunstaltet, weil sie selbst noch nie hier draußen waren“. Dann die Geister dieser Kapitäne, die bereuten und deshalb keine Ruhe fanden.
Dann die einsamen Ruderer und Fischerboote weit draußen. Und früher, als der Leuchtturm noch nicht so einsam war, ab und an Lieferungen, erst mit alten Doppeldeckerflugzeugen, später mit Hubschraubern.
Und letzte Nacht dann das seltsame Licht, das ins Meer gefallen war. Die Gestalten, die aus dem Licht schwammen und begannen, Algen einzusammeln. Dann das Licht, das wieder aus dem Meer herauskam und im Himmel verschwand.
Vor fünf Minuten schließlich die Gestalt, die dem Meer entstieg und dem Licht hinterher schaute. Vergessen, zurückgelassen, allein. Was sollte sie denn jetzt tun, auf diesem fremden Planeten. Sie suchte Zuflucht auf der kleinen Insel, in dem Leuchtturm, der weiterhin einsam stand und zusah.
In einem Leuchtturm, in dem es Technik gab, und eine Spitze, an der man sicher gut eine Antenne anbringen konnte. Wenn die Gestalt nur etwas Zeit hatte. Dann könnte dieser Leuchtturm ihr Weg nach hause sein.
Ein Leuchtturm, an dem einige Stunden später ein Boot ankam. Eine Person stieg aus, sah die Gestalt am Fenster, nur ein Schemen, kaum zu erkennen. Es war sicher nur Einbildung, dass sie erschrocken wirkte und vielleicht im ersten Moment sogar versuchte, sich zu verstecken.
Die Person beachtete das nicht weiter. Sie war viel zu erleichtert. „Ah, ich wusste gar nicht, dass endlich wieder jemand in den Turm eingezogen ist. Dann muss ich nicht mehr so oft vorbeischauen. Ich werde sofort veranlassen, dass die Lebensmittellieferungen wieder aufgenommen werden.“ Die Person war schneller weg, als man Flutwelle sagen konnte.
Und so bekam der Leuchtturm noch mehr zu sehen. Das erste außerirdische Leben, das temporär auf der Erde heimisch wurde. Monate später ein weiteres Licht, das im Meer landete. Und letztlich auch den ersten Kontakt zwischen Menschen und Außerirdischen.
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One thought on “[Kurzgeschichte] Der einsame Leuchtturm”
[…] Aber immerhin habe ich auch in diesem Monat wieder mehr als 10k Wörter geschrieben. Darunter zwei Drittel in Fanfiction und ein Drittel für den familieninternen Adventskalender und ein Geheimprojekt. Und natürlich für die Geschichte des Monats. […]
August 2023 – Britta Redweik