[TAG] Curious Writer Questions

Immer wieder nehme ich mir vor, hier auch mehr zu bloggen, um euch etwas an der Entstehung meiner Geschichten teilhaben zu lassen. Und, damit die, die mich nicht persönlich kennen, mich etwas kennen lernen können. Doch immer wieder weiß ich nicht, was ich schreiben soll, weil es schon so viele bloggende Autoren da draußen gibt, die viel mehr Ahnung haben. Denn um ehrlich zu sein, habe ich nicht wirklich Erfahrung in dem, was ich tu. Ich schreibe einfach, wie ich lesen möchte. Das kann richtig sein, das kann aber auch der völlig falsche Weg sein.

Jedenfalls würde ich gern mehr schreiben, habe bisher aber noch nicht den richtigen Ansatz gefunden. Vielleicht ist ja dieser Tag, den ich bei Paper Fury gefunden habe, ein guter Einstieg ins regelmäßige Posten?

what are your favourite kinds of scenes to write? why?

Meine Lieblingsszenen … puh, das ist gleich eine schwere Frage zum Anfang.
Dialoge sind keine Szenen für sich, oder? Denn die kann ich relativ gut. Zumindest gehen sie mir sehr leicht von der Hand. Meine Charaktere haben die Angewohnheit, ihrem Gegenüber und dem Leser ein Ohr abzukauen.

Ansonsten glaube ich, dass ich ganz gut in Szenen bin, die die Handlung vorantreiben, Geschwindigkeit reinbringen, ohne aber Kampfszenen zu sein. Ob es dafür einen bestimmten Begriff gibt, weiß ich aber leider gar nicht.

 

what do you love about writing? what excites you? what makes all of this nightmare struggle worth it?

Ich mag es, die kleinen Ideen, die mich manchmal anspringen, auszubauen, und zu sehen, wie sie selbstständig werden. Ich mag es, wohin sie mich nehmen. Denn zumindest bei Romanen weiß ich nie, was als nächstes passiert, wenn ich schreibe. Manchmal habe ich schon ein Stück weiter in der Handlung einige Szenen, weiß also Teile dessen, was noch passieren wird, aber ich war noch nie ein Plotter. Ich weiß nie, wie ich zur nächsten Szene komme, oder was danach passiert. Ich erzähle also zuerst MIR eine Geschichte, die ich selbst noch nicht kenne. Ist es egoistisch, dass ich das am meisten mag?

 

what’s something you’re not as strong in that you’d like to improve?

Ich glaube, ich bin nicht gut darin, Gefühle zu transportieren. Ich arbeite viel mit Introspektion, um das halbwegs hinzubekommen, und zumindest Todesszenen kann ich wohl auch so schreiben, dass meine Testleser weinen, aber andere Emotionen fallen mir schwer. Ich weiß nicht, ob ich zum Beispiel romantische Chemie rüberbringen kann. Oder Einsamkeit? (An beidem sitze ich gerade ein wenig fest, daher sind das die Beispiele, die mir gerade einfallen.)

Und … „show, don’t tell“ kann ich auch nicht. Ich lese ’show‘ so exzessiv, wie viele Autoren es nutzen, auch nicht gern und ärger mich immer darüber, dass sie die Handlung damit herauszögern. Mehr Worte nutzen, als nötig. In einem Gespräch mit anderen Autoren habe ich festgestellt, dass das zum Teil auch an meinem Asperger liegen mag. Denn bei ’show‘ redet man um den heißen Brei herum, impliziert nur Dinge, die vielleicht für neurotypische Leser dann verständlich sind. Aber ich weiß manchmal nicht, was man mir damit sagen will. Und das stört mich. Daher schreibe ich selbst auch nicht so, oder zumindest nicht bewusst.

 

we talk a lot about “big” writing dreams (movies! shows! bestseller list!) but do you have a smaller, quieter dream for you and your work? what is it?

  • Veröffentlicht werden (oder so gut selbst veröffentlichen, dass ich tatsächlich Leser finde, die nicht nur um meiner Person willen das Buch lesen wollen)
  • Dass jemand Fanfiction zu meinen Büchern schreibt. Also jemand außer mir, denn zu ‚Das Tier in Ihr‘ sehe ich es schon kommen, dass ich die erste FF verfasse. (Oder vielleicht ist der Epilog, den ich geschrieben habe und der es nicht ins endgültige Buch geschafft hat, damit sogar schon die Erste?)
  • Mein Buch in der Bibliothek oder beim Buchdealer meines Vertrauens sehen. (Buchhandlung Graff in Braunschweig. Geht hin. Riesengroß und dennoch unabhängig. Nur am Klo müssen die noch etwas feilen.)

 

are there things that pop up in your writing over and over again whether you like it or not? what are they?

Ich fürchte fast, dass depressive Gedanken fast überall auftauchen. Seien es Versagensängste, die Frage, ob das eigene Leben noch einen Wert hat, oder Gedanken über den eigenen Tod. Keiner meiner Charaktere ist bewusst depressiv. Also zumindest keiner der bisherigen. Aber alle finden sich ab und an in Situationen wieder, in denen düstere Gedanken aufkommen.

Gleichzeitig ist das aber wohl sehr realistisch, oder? Haben wir nicht alle ab und an so etwas? Oder liegt es nur daran, dass ich selbst depressiv bin?

Und dann versuche ich, so oft wie möglich aus der Norm auszubrechen in den Geschichten. Sei es, dass ich Diversity einbaue – okay, das IST in Wirklichkeit die Norm in unserer Gesellschaft, nur eben nicht in den Medien -, oder mit moralischen Fragen arbeite. Denn … ich bin mit Star Trek aufgewachsen, wo so etwas halt oft aufkam. Ist Data, der Androide, sein eigener Herr oder eine Ware, die besessen werden kann? Darf er sich fortpflanzen? Dürfen Hologramme Menschenrechte bekommen? Sowas habe ich immer geliebt und ich würde diese schöne Tradition, alte Denkstrukturen zu hinterfragen, gern fortsetzen, wann immer das mit der Geschichte zu verbinden ist.

 

what are some tropes that you unapologetically adore writing? what are ones you never write bc you can’t stand them?

LOVE

  • belesene, eher sozial gehemmte Charaktere
  • nicht-menschliche Charaktere, die nach Anerkennung streben

HATE

  • typische Bad Boys, die angehimmelt werden oder Protagonist sind

Merkt man, dass ich eigentlich kaum Tropes kenne? Ich sollte dringend die Website von TVTropes durchschauen.

 

if you could hop in a time machine and give baby-writer you one piece of advice, what would it be?

Also eigentlich BIN ich noch baby writer. Ich bin noch nicht WIRKLICH veröffentlicht. Aber:

  • Hörst du wohl auf, dir einzureden, dass Lesen doof ist, nur, weil dich die Leute dafür mobben? Du verlierst JAHRE an tollen Büchern und damit kreativen Ideen. Nein, nimm das Buch wieder in die Hand. Wirst du wohl? Wenn du jetzt nicht liest, kriegst du kein Abendessen, so!
  • Songtexte sind toll, aber gib dafür deine Geschichten nicht auf.
  • Oder: Hey, kleine 5Jährige? Wenn deine Mama dir Geschichten erzählt, schreib mit. Du darfst sie zwar nicht veröffentlichen, aber lernen kannst du daraus. Und du wirst dich Jahre später ärgern, dass du dich nicht mehr erinnerst, was geschah, nachdem Troi und Data Gummibärchen repliziert haben.

 

what’s the last book/last books you read that made you go HOLY SHIT that’s some good writing!!?

Followed by Frost von Charlie Holmberg. Sie schafft es erst, die Protagonistin, trotz erster Person und obwohl die extrem in sich verliebt ist, richtig hassbar zu schreiben, und dann trotzdem eine Charakterentwicklung zu zaubern, dass man hinterher mit der Protagonistin mitleidet und vielleicht auch ein ganz klein wenig weint.

 

do you have a book out? a book you’re working on? tell me about it!

Ja, hab ich. Sogar kostenlos. Leider keine Fiktion, sondern eine Erzählung einerseits über mich, andererseits aber auch über die subtile, und manchmal nicht wirklich subtile Diskriminierung von Behinderten in Deutschland.

Mit einem Klick aufs Cover kommt ihr zu Bookrix, von wo aus ihr zu allen Shops kommt, in denen ihr dieses Ebook KOSTENLOS beziehen könnt.

Ansonsten habe ich auch einen Fantasyroman bei Sweek eingestellt. Da ich leider nicht im entsprechenden Wettbewerb in die Shortlist gekommen bin, überlege ich aber, den Roman wieder rauszunehmen. Und eines Tages würde ich ihn gern selbst veröffentlichen. So richtig für Geld.

 

Joa, soweit zu mir und diesen Fragen. Bis Freitag, wenn es wieder an den WritingFriday geht. Und hoffentlich lesen wir uns hier bald öfter.

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