#WritingFriday – Luna

Und schon wieder eine Woche rum, also Zeit für den nächsten Beitrag zum WritingFriday von Elizzy von Read Books and Fall in Love . Da ich bisher noch nicht wirklich viel Diversity in meinen Beiträgen hätte – wenn man von verschiedenen Spezies absieht – musste ich das doch diesmal nachholen. Ein wenig ohne Plot, aber eine Geschichte, die so durchaus stattgefunden haben könnte – auch wenn ich sie so bisher nur von Männern kenne.

Die Regeln im Überblick;

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Schreibthemen August

  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Luna war so verliebt aber niemand hätte damit gerechnet, dass…“ beginnt.
  • Beschreibe einen Tag im Leben einer Plastikflasche.
  • Schreibe eine Geschichte zu folgender Situation; Du betrittst einen schummrigen, alten Laden und kaufst …(Platz für eigene Idee)… dafür wirst du dann aber verfolgt.
  • Schreibe eine Danksagung an dein Bücherregal.
  • Du bist Paartherapeutin, erzähle von einer Sitzung.

 

Luna war so verliebt, aber niemand ahnte, dass sie so weit gehen würde. Die Reise war teuer, aber das war es ihr wert. Denn in ihrem eigenen Land wäre sie ungebracht worden, hätte sie sich offen mit Shari auf der Straße gezeigt, hätten sie auch nur Händchen gehalten.

Lange hielten sie ihre Liebe geheim, selbst vor ihren engsten Familienangehörigen. Keinem konnten sie uneingeschränkt vertrauen. Sie wussten nur, sie mussten hier weg.

Luna arbeitete hart. Zum Glück erlaubte ihre Familie das. Denn das Land befand sich schon im Umbruch. Frauen durften nicht nur schon lange arbeiten, es war langsam auch nötig. Und Luna machte ihren Eltern vehement genug klar, dass sie dafür ins Ausland wollte, um zu studieren. Dass sie nicht vorhatte, je wieder einen Fuß in ihr Heimatland zu setzen, verriet sie nicht.

Shari hingegen hatte das Glück, wohlhabend zu sein. Von ihr würde sowieso eine herausragende Bildung erwartet. Nun musste sie es nur noch schaffen, im gleichen Land auf die Uni geschickt zu werden, in das Luna fliehen wollte.

Es waren bange Tage. Hätte jemand sie zusammen gesehen, hätte man vielleicht Verdacht geschöpft, und so versuchten die beiden, sich von einander fern zu halten. Erst, als sie in London aus dem Flieger traten, wagten sie es, sich auch nur anzusehen.

Und auch dann warteten sie noch damit, sich offen als Paar zu erkennen zu geben. Zuerst suchten sie sich beide Nebenjobs, um ihr Studium selbst finanzieren zu können. Denn, dass ihre Familien ihnen die Hilfe versagen würde, stand fest. Dann erbaten sie Asyl. Denn auf Homosexualität stand in ihrer Heimat die Todesstrafe. Kein moderner Staat würde sie dorthin zurück zwingen, auch nicht nach Ablauf ihres Studentenvisums, oder?

Das dritte Formular, das sie in England unterzeichneten, war die Eheurkunde. Zu lange hatten sie darauf gewartet,  als dass sie jetzt noch länger warten wollten.

Luna war so verliebt, aber niemand ahnte, dass sie ihre Heimat und ihre Familie zurücklassen würde. Sie hat es niemals bereut, denn das war nötig, um endlich sie selbst sein zu dürfen.

 

2 thoughts on “#WritingFriday – Luna

  1. Hey Britta,
    sowas stelle ich mir sehr schlimm vor, also wenn man im eigenen Land nicht man selbst sein kann.
    Ich mag, dass du die Situation so einfühlsam beschrieben hast und dass es ein gutes Ende nimmt.
    Grüße, Katharina.

  2. Liebe Britta,
    mir gefällt die Geschichte auch sehr gut! Kurz und knapp und doch ist alles wichtige vorhanden, um verstehen zu können, was Luna bewegt hat.

    Der Absatz mit dem dritten Formular finde ich genial!
    Freue mich für Luna und Shari. 🙂

    Bei mir geht esHIER heute ums Bücherregal.
    GlG, monerl

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