Und eine neue Woche beim WritingFriday von Elizzy von Read Books and Fall in Love . Auch diese Woche war die Aufgabe nicht soooo leicht. Und dann war es erschreckend, wie düster meine Phantasie ist. Äh … ja …
Trigger: Könnte schon irgendwie ein wenig sehr depressiv sein.
Die Regeln im Überblick;
- Jeden Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
Schreibthemen August
- Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Luna war so verliebt aber niemand hätte damit gerechnet, dass…“ beginnt.
- Beschreibe einen Tag im Leben einer Plastikflasche.
Schreibe eine Geschichte zu folgender Situation; Du betrittst einen schummrigen, alten Laden und kaufst …(Platz für eigene Idee)… dafür wirst du dann aber verfolgt.Schreibe eine Danksagung an dein Bücherregal.- Du bist Paartherapeutin, erzähle von einer Sitzung.
Es ist kalt und dunkel, als ich aufwache. Meine Brüder und Schwestern sind um mich herum und uns hält eine dünne, durchsichtige Hülle, aber das wärmt uns nicht. Nicht einmal vor den Monstern hier schützt uns das. Denen mit den acht Beinen und den vielen Augen, die hier hausen. Wir sind nur die Eindringlinge in ihrem Reich, und das nicht einmal freiwillig.
Wir erzählen uns Märchen von dem besseren Ort, um uns die Zeit zu vertreiben. Der bessere Ort ist der, wohin immer wieder ein Bruder oder eine Schwester verschwindet. Dann kommt etwas Großes, sicher eine Gottheit, und nimmt den Auserwählten mit. Sicher ist es dort wunderschön. Warm, ohne Monster, vielleicht mit etwas Anderem, was man tun kann. Nicht immer nur stehen und warten.
Heute ist mein Tag. Heute nimmt mich einer der Götter aus der dünnen Hülle. Ich rufe meinen Geschwistern noch einen Abschiedsgruß zu und wünsche ihnen viel Glück, während sie mir zujubeln. Naja, bis auf Onkel Medium. Der ist länger hier als wir alle, und ist jedes Mal nur eifersüchtig, wenn einer von uns geht. Ihn mögen die Götter offenbar nicht und haben ihn vergessen.
Ich komme ans Licht. Zunächst ist es grell, dann aber wunderschön. Überwältigend. So viele verschiedene Farben und Gegenstände. Selbst in meiner Zeit im Laden, da, wo wir aufwachsen, habe ich nicht so viel Verschiedenes an einem Ort gesehen. Einiges erkenne ich. Tassen. Bananen. Anderes aber bleibt mir völlig unerklärlich.
Plötzlich spüre ich einen stechenden Schmerz. Jemand bricht meine Knochen. Langsam, aber kräftig verdreht er mit den Kopf. Ich schreie vor Schmerz, doch das scheint den Gott, der mich in der Hand hält, nicht zu stören.
Dann ist es vorbei, aber ich fühle mich kraftlos, instabil. Es ist, als würde der Gott mir meine Lebensenergie aussaugen. Ist es das, was wir sind? Nicht mehr als Energiespender für einen Gott, dem wir nichts bedeuten?
Noch immer saugt er mich aus. Wieder und wieder. Manchmal stellt er mich für einen Moment beiseite, doch ich habe keine Kraft mehr, zu jammern. Ich kann mich ihm nicht bemerkbar machen, nicht auf diese Art.
Schließlich lässt er ganz von mir ab. Stellt mich wieder in ein Dunkel. Nun bin ich hier, leer und allein. Und warte nur noch auf meinen Tod. Die letzten Augenblicke meines Lebens frage ich mich, ob das wirklich der Sinn des Ganzen ist. Oder ob das Paradies, von dem wir so viele Wochen gesprochen haben, vielleicht erst nach dieser Prüfung auf uns wartet.
Mit diesem Gedanken werde ich fortgetragen, zurück in den Laden. Gott schiebt mich in ein rundes Loch. Dann sacke ich völlig in mich zusammen. Ich sterbe. Einen sinnlosen Tod für eine Gottheit, der ich nie etwas bedeutet habe.
2 thoughts on “#WritingFriday- Flasche”
Hey Britta,
so düster der Text auch ist, so super finde ich ihn! Erst dachte ich ja, du schreibst über die Plastikflachen, die als Plastikteppich im Ozean treiben. Irgendwie haben mich die „Monster“ irregeleitet. Ich dachte, das wären die vielen verschiedenen Fische und die Achtbeiner wären Tintenfische und so weiter. hihi
Dann war ich verwirrt, als deine Flasche wieder im Laden gelandet war. Und dann erst dämmerte mir, dass ich auf dem falschen Dampfer war. Ich las die Geschichte nochmals und alles war klar!
Bei mir geht´s HIER heute um Lina (nicht Luna, hehe) und ihre Einschlulung. 🙂
GlG, monerl
monerl
Huhu,
jaaaa, ich glaub, ich hab mich ein bisschen sehr mit der Flasche identifiziert. Bei uns lagern sie im Keller, mitten im Reich der Spinnen.
Vielen Dank 🙂
Ich muss mal schauen. Diese Woche schaff ich es wohl erst Sonntag bei allen vorbei. Bin ja leider auch sonst eher ein stiller Mitleser und nicht soo gut im Kommentieren. 🙁 Aber ich lese!
Liebe Grüße
Britta