Oktober 2020

 

Einen Tag verfrüht (weil ich es kann, muharhar), aber: Happy Halloween und willkommen am Ende der Welt … äh, des Monats.

Diesen Monat lief es beim Schreiben mit fast 16.000 Wörtern wirklich gut – besonders dafür, dass ich mir eigentlich einige Tage frei nehmen wollte. Ups. Aber irgendwie habe ich das schon wieder nicht über mich gebracht – wird Zeit, dass 2021 ist und ich Urlaubstage offiziell mit in meine Schreibplanung aufnehmen kann. (Ja, ich bin Neurotikerin.)

Viele Wörter in diesem Monat flossen in Fanfiction, eine Kurzgeschichte für eine Anthologie und ein Geheimprojekt.

Und damit stehe ich vor der Frage, was ich nächsten Monat mache. Der November ist wieder National Novel Writing Month, also der Monat, in dem viele Autor*innen weltweit (sollte langsam International heißen) versuchen, 50.000 Wörter in einem Monat zu Papier zu bringen – oder auch mehr, um einen Roman von Anfang bis Ende zu schreiben.

Das wäre mein viertes Jahr in Folge – laut der Website sogar mein fünftes? – und bisher habe ich es immer geschafft – aber ich war auch jedes Mal am Ende des Monats so fertig, dass ich danach wochenlang kein Wort schreiben konnte. Daher hadere ich noch mit mir.

Was spricht denn für den NaNo?

  • So viele Autor*innen schreiben weltweit zusammen, unterstützen sich gegenseitig und spornen sich an.
  •  Wenn man sich erst angemeldet hat, will man es auch schaffen, das gibt den nötigen Tritt in den Hintern.
  • Falls die Pandemie noch nicht Argument genug ist, um sich mit Junkfood vollzustopfen – der Bedarf an Nervennahrung bei so einem Schreibprojekt ist es allemal!
  • Ich schreib vermutlich sowieso, wieso dann nicht schauen, wie weit ich komme?
  • Ich hab mehrere Projekte, darunter eines, das schon halbwegs weit ausgereift ist, dass es vielleicht schon einfach runtergeschrieben werden könnte.

Aber was spricht dagegen?

  • Man macht sich so viel Druck. Ist das in der Pandemie wirklich so eine gute Idee? (Meine Therapeutin meint: Nein.)
  • Junkfood ist ungesund. Ja, ich weiß, das ist kein gutes Argument.
  • 1.666 Wörter am Tag sind schon eine Hausnummer. Die 2.380, die ich bräuchte, wenn ich weiter meine freien Wochenenden haben will, noch mehr.
  • Sport, Freizeit, Lesen, … Alles kommt während des NaNo zu kurz. An guten Tagen schafft man das Pensum vielleicht am Morgen und hat den Rest des Tages frei, an schlechten Tagen braucht man aber 12 Stunden und mehr für das Tagesziel.
  • Ich sage seit Monaten, dass ich Urlaub bräuchte …
  • Wenn ich es nicht schaffe, mache ich mich selbst vermutlich dafür fertig, und wenn ich noch so sehr behaupte, ich mache das nur zum Spaß.

Aber am Ende hilft mir selbst das nicht. Und der gute alte Trick, dass man mit sowas zumindest herausfindet, was man denn will, klappt hier auch nicht. Die Pro-Con-Liste sagt nein. Aber ich will nicht nicht mitmachen. Wenn ich mich aber entscheide, mitzumachen, fühlt sich das aber auch nicht richtig an und in den Momenten habe ich keine Lust, teilzunehmen.

Es bleibt also dabei, dass ich es einfach nicht weiß. Wir werden wohl einfach sehen, was der nächste Monat bringt. Ob ich mich aufraffe und schreibe, oder nicht. Vermutlich werde ich mich in beiden Fällen wie eine Versagerin fühlen – entweder, weil ich den NaNo nicht mache, oder, weil ich ihn mache und nicht auf den gesunden Menschenverstand (und meine Psyche) höre.

 

Ich hoffe, für euch fängt der November besser an und falls ihr schreibt, ob NaNo oder nicht: Viel Erfolg und viele Worte!

 

One thought on “Oktober 2020

  1. Da du deine eigene Chefin bist, kannst du übrigens jederzeit kündigen und einen neuen Arbeitsvertrag mit Urlaubstagen aufsetzen 🙂
    Egal wie du dich für den November entschieden hast, ich hoffe du bist zufrieden damit!

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