#Writing Friday – Diabetes auf zwei Beinen

Heute will euch der Writing Friday von  Read Books and Fall in Love ans Blut.

Die Regeln im Überblick;

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Schreibthemen Oktober

  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Er sah nach hinten und ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, denn…“ beginnt.
  • Casper der Geist kriegt unerwarteten Besuch, berichte davon.
  • Erzähle ein Märchen über einen Kürbis.
  • Erzähle aus der Sicht eines Vampirs an Halloween
  • Du bist ein Baum, der gerade all seine Blätter verliert, wie fühlst du dich?

Eigentlich hätte ich ja gern zu Casper geschrieben. Aber da Universal das Copyright besitzt, es damit Fanfiction wäre, und Fanfiction auf einer Geschäftsseite illegal ist – da FF nicht im Zusammenhang mit kommerziellen Interessen stehen darf -, wird es bei mir leider kein Wiedersehen mit dem Geist und seiner Cat geben.  Bestimmt kommt er diesen Monat irgendwo im Fernsehen, wenn ihr jetzt traurig seid. (Ich hätt auch mal wieder Lust drauf.) Stattdessen schauen wir einem Vampir an Halloween zu.


Man sollte meinen, dass ich mich freuen würde, nicht wahr? Endlich ist es Herbst, die Sonne geht früh unter, und dann gehe ich auf die Straße und sehe lauter kleine Snacks herumlaufen. Ihr Sterblichen haltet das vermutlich für das Schlaraffenland. Doch lasst mich euch Halloween aus meiner Sicht zeigen.

Ich mag die Nacht. Ich mag die Stille. Normalerweise ist kaum noch jemand unterwegs, wenn ich aus meiner Gruft komme. Tankstellen haben noch offen, so dass ich mir ein paar Kleinigkeiten holen kann, wenn ich mal wieder Geld erbeutet habe. Doch ansonsten gehört die Nacht mir.

Nur wenige Leute trauen sich noch im Dunkeln raus. Meist sind sie ängstlich, was gut ist. Denn euer Adrenalin riecht man kilometerweit. So kann ich euch finden. Riecht man im Angstschweiß auch die Ausdünstung von Alkohol seid ihr vor mir sicher. Nicht jeder Vampir handhabt es so. Manche lieben den Rausch, den sie von euch übernehmen, doch ich bevorzuge es, selbst zu entscheiden, welchen Alkohol ich trinke und in welchem Ausmaß. Dafür brauche ich euer Blut nicht.

In einer normalen Nacht also muss ich nur an einer Stelle stehen, an der ich die Nase in den Wind hängen kann, ohne Gullis oder Müllkippen zu riechen. Und dann warte ich, bis ich euch rieche. Schlage zu. In solchen Nächten gibt es keine Zeugen. Ich geh auch längst nicht mehr an den Hals, das ist zu offensichtlich. Mal hier und mal da beiße ich, so dass es wie aufgekratzte Insektenstiche aussieht.

Die Rechtsmediziner stehen dann zwar immer noch vor einem Rätsel. aber auf Vampire kommt so keiner. Und das ist wichtig. Ich will nur leben, überleben. Ich stehe nicht gerade darauf, gejagt zu werden.

Womit wir zu Halloween kommen. Überall wuseln Kinder und Jugendliche herum. Ist euch einmal aufgefallen, dass die viel weniger Blut haben, als ein gesunder Erwachsener? Viel zu anstrengend für viel zu wenig Lohn. Und dann sind sie auch noch in Rudeln unterwegs, was es schwer macht, unauffällig zu töten. Außerdem sind die Kinder vollgefressen mit Zucker. Auch wir können Diabetes kriegen. Halloweenkinder sind lebensgefährlich!

Und wenn die Nacht dann langsam still wird und nur noch Erwachsene unterwegs sind, liegt der Gestank von Alkohol überall in der Luft. In der Nacht wollen sie nicht schnell noch eine Runde joggen, oder schleichen sich von ihren Liebschaften nach Hause. Nein, sie kommen in Scharen von Parties, torkeln herum. Sie alle taugen nicht zum Essen.

Pickt man sich aber in dieser Nacht aus reiner Verzweiflung doch ein Opfer heraus, ist die Wahrscheinlichkeit zu groß, Dämonenblut zu trinken. In dieser Nacht können die hässlichen Kerlchen sich einmal im Jahr unter die Lebenden mischen und feiern, spazierengehen oder selbst Süßigkeiten erbetteln, und das nutzen sie aus. Jedes zweite Kind ist in Wirklichkeit ein Dämon. Und ich sag euch, Dämonenblut schmeckt wie Kuhfladen!

Also nein. Halloween ist für mich nicht schön. Kein Schlaraffenland, kein All-you-can-eat-Büffet, sondern eine von außen verordnete Zwangsdiät bei gleichzeitiger Dauerbeschallung durch lachende Sterbliche.

Wollt ihr wissen, wie für ein Wesen mit Dämonenanteil die Hölle aussieht? Wie die Halloweennacht! Und jetzt entschuldigt mich. Ich muss vorsorgen. Ein paar der kleinen Scheißer brechen nämlich auch gern in dieser Nacht auf dem Friedhof ein. Und irgendwie muss ich ja meine Gruft verteidigen. Was meint ihr, kriegt man irgendwo noch Bärenfallen?

 

3 thoughts on “#Writing Friday – Diabetes auf zwei Beinen

  1. Ich hab letzte Woche nicht die Runde geschafft. Sollte ich vielleicht mal nachholen.
    Ich hab an die eine Buffy-Folge gedacht, in der sich Kinder teils in echte Dämonen verwandelt haben und … irgendwie lief mein Kopf dann etwas Amok. 😀

    LG

  2. Wieder was dazu gelernt! Ein toller Artikel welchen du geschrieben hast.

    Es ist nicht so einfach zu diesem Thema im www was zu
    finden.

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