Gedanken über die Zukunft

Noch immer habe ich keine Rückmeldung irgendeines Verlages. Mittlerweile sind alle Fristen um, was wohl heißt, dass ich jetzt überall abgelehnt bin. Nun ist die Frage, ob es sich lohnt. Mein ‚Das eine Buch‘ ist recht ruhige Fantasy, weder episch noch großartig romantisch, also nichts, was sich gerade gut verkauft. Nicht einmal sehr humorvoll, so dass man auf die Pratchett-Fanszene setzen könnte. Also selbst, wenn ein Verlag es inhaltlich mögen würde, wäre es aktuell vielleicht ein zu großes finanzielles Risiko?

Tja, aber die Alternative? Ich habe mich heute mit einer bereits gut veröffentlichten Autorin unterhalten, die jetzt vom Verlag ins Selfpublishing wechseln will und meinte, für den Anfang müsse man nicht unbedingt auf Lektorat bauen.  Wenn man wirklich gute Testleser fände, und mehrere Runden machen würde, würde man schon merken, ob das so gut geht. Und wenn sich abzeichnet, dass der Roman gut geht, könne man notfalls Lektorat hinterher schieben. Das sei nicht zwangsläufig der Todesstoß für eine Karriere.

Aber will ich überhaupt eine ‚Karriere‘? Klar, vom Schreiben leben zu können, wäre wunderbar, aber in Wirklichkeit ist das so gut wie unmöglich.  Ich habe nicht die Qualität von einem Christian Humberg oder Frank Schätzing (kann der überhaupt noch davon leben, er macht jetzt ja auch ständig Fernsehsendungen), kann aber auch nicht zwei oder drei Bücher pro Jahr abliefern, um aus der Masse statt aus der Klasse Geld zu generieren (oder gar aus beidem). Das trau ich mir einfach nicht zu. Also werde ich eh auf Dauer einen anderen Job brauchen und die Schriftstellerei nur als Hobby, und mit etwas Glück als winzigen Nebenerwerb betreiben.

Also kann ich es riskieren, mich vielleicht ohne Lektorat zu blamieren? Und was muss ich beachten? Wer kann mir sagen, welches Cover gut aussieht, und welches nicht?

  

(Ehrlich jetzt! Ich bin da ziemlich blind, was das angeht. Ich habe mich einfach mal an Platzhalter gesetzt, damit ich wenigstens IRGENDWAS habe, und ich könnte jetzt echt nicht sagen, ob diese Cover Totalreinfälle, mittelmäßig oder sogar gut sind.  Ob die Schrift passt, ob man bei den Farben was machen müsste, sowas kann ich schlicht nicht.)

Ich wünschte, es gäbe irgendwen, der mich da ein wenig an die Hand nehmen kann. Gut, den gäbe es – das wiederum würde aber wieder Geld kosten, denn derjenige wäre ein professioneller Cover Artist (oder wie auch immer man das nennt).

Aber ich kann die Entscheidung auch nicht einfach nur immer weiter vor mir herschieben. Ich glaube nicht, dass irgendwann der Ritter auf dem weißen, verdammten Pferd kommt, und mir genau sagt, was für mich der richtige Weg ist. Ich kann es nur ausprobieren. Und im schlimmsten Fall scheitern. DANN aber … kann es sein, dass mein Name auf immer verbrannt ist. Klar, dann könnte man sich ein neues Pseudonym suchen und von vorn anfangen. Aber das will ich ja auch nicht. Ich habe lange gebraucht, um eines zu finden, das auch ‚ich‘ ist. Das zwar nicht meinen Namen nennt, aber zu meiner Geschichte gehört, mit meiner Familie zu tun hat.

Ich werde jetzt einfach noch ein letztes Mal Testleser suchen. Und hoffen, dass ich diesmal keinen Schwund von 100% habe, wie in der letzten Runde. Und dann muss ich noch mal überarbeiten, nehme ich an – ja, ich gebe zu, ich hasse Überarbeitung. Und wenn mir dann keiner sagt, dass ich schreibe wie ein gehirnamputiertes Toastbrot, dann kann ich es vielleicht wagen. Denn in Wirklichkeit habe ich ja nichts zu verlieren. Wenn ich ohne große Investition reingehe, dann platzt vielleicht meine kleine, eh schon unrealistische Traumblase. Aber am Ende stünde ich genau dort, wo ich jetzt bin.

Warum nur hab ich dann doch so riesige Angst vor dem Sprung?