Das Plüschtier der (aufgerundet) tausend Abenteuer – 2

Du kommst von hier

Also nein, du brauchst und willst kein (weiteres) Plüschtier. Also schüttelst du schnell jeden Gedanken daran ab und schaust dich bei den noch verbleibenden Ständen um. Hier und da witterst du noch ein kleines Schnäppchen, andernorts bist du überrascht, wofür die Leute alles so viel Geld ausgeben. Vielleicht solltest du bei dir selbst auch mal wieder entrümpeln, ein paar Euro lassen sich ja mit fast allem machen. Und der nächste Flohmarkt kommt bestimmt, bei dem du dann auch selbst als Verkäufer*in teilnehmen könntest. 

Als du den Markt verlässt, hast du das Plüschtier schon längst vergessen und das Gewicht deiner Taschen lässt dich auch nicht bedauern, nicht noch mehr gekauft zu haben. 

Zuhause angekommen räumst du alles aus und dorthin, wo du es haben willst. Was noch etwas gereinigt werden muss, reinigst du. Und dann ist auch der Flohmarkt als Ganzes schon nur noch eine blasse Erinnerung. An das Plüschtier denkst du den Rest deines Lebens nicht mehr. Du hast nicht einmal das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Erst, als du dereinst an der Schwelle zwischen Leben und Tod stehst, hörst du die Erzählstimme deiner Existenz: Und si*er wird nie wissen, was si*er verpasst hat. Aber ehrlich gesagt ist die Tatsache, dass du eine Erzählstimme hast, die dein Leben kommentiert, schon verwirrend genug, so, dass du nicht mehr viel Anderes überdenken kannst, bevor du den nächsten Schritt gehst. Ins Leben nach dem Tod? Ein neues Leben? Ins Nichts? Wer weiß das schon? 

 

ENDE